Falls du selber in Not bist…
…deine Gedanken, Wünsche und Sehnsüchte nur noch um den Tod kreisen –
halte nochmals inne.
…die Gefühle, die Einsamkeit und der Druck kaum auszuhalten sind –
halte nochmals inne.
…dein Daheim schon lange nicht mehr hier ist –
halte nochmals inne.
Falls die Selbstaufgabe der einzig gangbare Weg zu sein scheint –
halte nochmals inne.
Vielleicht eröffnen sich im Innehalten noch Handlungsoptionen, wie z.B. dein Telefon in die Hand zu nehmen und einer Freundin oder einem Freund anzurufen? Oder dich an folgende Nummern zu wenden?
U25 Schweiz
Anonyme Beratung durch Gleichaltrige per Mail
Die Dargebotene Hand
Telefon 143 und Online-Beratung
Schweigepflicht / anonym und gratis
Telefonhilfe für Kinder und Jugendliche: 147
SMS-Seelsorge: SMS an 767
SMS an die Kurznummer 767 zum normalen SMS-Tarif
Schweigepflicht
Kriseninterventionszentrum der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich
Telefon 044 296 73 10
Schweigepflicht / Krankenkasse
Selbsthilfegruppen und Beratung
Vor 10 Jahren war ich mit dem Verlust meiner Freundin, der Trauer, Schuld, Ängste und Einsamkeit alleine. Lange Zeit war ich stumm, wusste nicht, wie mit dem Verlust und den Gefühlen umgehen. „Niemand versteht mich“, so dachte ich zumindest. Heute würde ich nicht alleine in diesem Zustand verharren und ausharren, sondern Kontakt zu anderen betroffenen Personen knüpfen. Nach einigen Recherchen und einem Gespräch mit Jörg Weisshaupt habe ich herausgefunden, dass es da ganz gute Angebote und Selbsthilfegruppen für Hinterbliebene gibt. Im Folgenden nun eine Sammlung von dem, was es im Raum Zürich, Bern und Biel gibt (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) .
Der Name Refugium kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Zufluchtsort. Menschen, die einen Partner / eine Partnerin oder eine ihnen nahe stehende Person durch Suizid verloren haben, sollen bei uns einen solchen Zufluchtsort vorfinden. Hier können sie ihre Leidensgeschichte, ihre Trauer, ihre Nöte und Sorgen und alle aufkommenden Gefühle mit Gleichbetroffenen teilen. Hier entstehen auch Quellen für ein neues Leben, das zu leben wieder lebenswert ist.
Das Trauernetz hat folgende drei Schwerpunkte:
- Beratung: Schweizweite Vernetzung der Nachsorge für Personen, die einen traumatisierenden Verlust erlebt haben. Kostenlose Beratung und Vermittlung zwischen Betroffenen und Fachpersonen/Institutionen
- Vernetzung und Schulung von Fachpersonen: Interdisziplinäre Sensibilisierung und Kompetenzvermittlung zum Thema Suizid-Nachsorge im Fachumfeld
- Neugründung von Nebelmeer-gruppen: Förderung geführter Selbsthilfegruppen und Aufbau eines Qualitätszirkels für die Leitenden
Wir sind junge Menschen, die einen Elternteil durch Suizid verloren haben. Bei einigen von uns liegt der Suizid eines Elternteils erst kurz zurück, bei anderen sind es schon zehn oder mehr Jahre. Wir sind in drei Gruppen organisiert, eine in Bern, eine in Zürich und neu eine in Biel (bilingue). Wir treffen uns für zwei Stunden an einem Montagabend monatlich (Bern) bzw. Donnerstagabend (Zürich) und alle zwei Monate am Montagabend (Biel). Es geht uns darum, gegenseitig Tipps und Anregungen im Umgang mit den Erlebnissen im täglichen Leben zu geben. Der vertraute «Raum» für unsere Fragen, Ängste und Gefühle erlaubt es uns, die eigene Geschichte zu verarbeiten und loszulassen.
Suizidprävention im Kanton Zürich
Bietet Informationen, Erfahrungsberichte und Kontakmöglichkeiten.
Dachorganisationen
Forum für Suizidprävention und Suizidforschung Zürich
Das Forum für Suizidprävention und Suizidforschung Zürich (FSSZ) wurde 2001 gegründet. Das FSSZ ist ein interdisziplinärer, regionaler Verein: Fachpersonen aus der Praxis und der Forschung versuchen, gemeinsam Wege zu finden, um Suizidprävention vermehrt zu fördern und wirksam anzugehen. Zu den wichtigsten Aufgaben, die sich das FSSZ gestellt hat, zählt die Vernetzung von Forschung und Praxis, Suizidprävention für Jugendliche, die Initiierung von Forschungsprojekten und die Öffentlichkeitsarbeit. Das Forum stellt Informationsmaterialien in Form von Broschüren und Flyern für Jugendliche und Erwachsene zur Verfügung.
Ipsilon, Initiative zur Prävention von Suizid in der Schweiz
In der Schweiz sterben jährlich fast dreimal mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle. 15 mal soviel wie durch Aids. Ein Grossteil darunter sind Jugendliche, junge Erwachsene und auch ältere Menschen. Meist trifft es Angehörige und Nahestehende völlig unerwartet – für sie eine familiäre Katastrophe. In der Schweiz wird im Vergleich zum Ausland noch wenig für die Verhütung von Suizid getan. Es fehlt an Wissen, Verständnis und Strukturen. Es besteht grosser Handlungsbedarf – viel Leid könnte gemildert werden.
Aktionsplan Suizidprävention in der Schweiz
Der Bund ist beauftragt einen Aktionsplan für die Suizidprävention in der Schweiz vorzulegen. Damit will er die Suizidraten in allen Altersgruppen reduzieren. Im jungen Erwachsenenalter ist z.B. fast jeder dritte Todesfall auf einen Suizid zurückzuführen.
Das Parlament hat 2014 den Bund durch die Annahme der Motion Ingold 11.3973 «Suizidprävention. Handlungsspielraum wirkungsvoller nutzen» beauftragt einen Aktionsplan zur Suizidprävention vorzulegen und umzusetzen.
Im Auftrag des Dialogs Nationale Gesundheitspolitik haben das Bundesamt für Gesundheit BAG, die Schweizerischen Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren GDK und die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz einen Aktionsplan Suizidprävention erarbeitet. In die Erarbeitung wurden rund 100 Expertinnen und Experten miteinbezogen – auch betroffene Menschen, die Suizidalität aus eigener Erfahrung kennen.
Literatur
Medien-, Buch- und Filmtipps und weitere Publikationen sind unter anderem bei Refugium und dem Forum für Suizidprävention und Suizidforschung zu finden.
Ein Gedanke zu “totsächlich #Links und Hilfe”