CHURCH-MISSION-SOCIETY: Pioneering on the edge

Nicht nur die Kirchen in der Church of England sind total divers, sondern auch die Ausbildungsstätten. Gemeinsam ist St. Mellitus und Church Mission Society (CMS) die Akkreditierung durch die Universität Durham – sonst sind ihre Wert, ihr Vorgehen und ihre Ausrichtung auf den ersten Blick doch sehr unterschiedlich.

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Wir haben einen der Direktoren von CMS, Jonny Baker, einen provokativen, kreativen und kontextuellen kirchlichen Akteur zum Gespräch getroffen. CMS bildet ordinierte und nicht ordinierte Pionierinnen und Pioniere aus. Die Ausbildungsstätte ist, wie St. Mellitus auch, in der Lage Bachelor-, Master- und Promotionsstudiengänge anzubieten. Im Gegensatz zu St. Mellitus schreiben sich bei CMS jedoch mehr Menschen zum Studium ein, die soziale Transformation in ihrem Kontext oder in Unternehmungen vorantreiben wollen. Das Ziel der Ausbildung ist es Pfarrpersonen, Studierende und Laien zu konkretem, theologischen und kontextuellen Handeln zu befähigen. Auch hier ist Theorie und Praxis sehr eng ineinander verzahnt. Anders als bei anderen Ausbildungsstätten wird bei CMS allerdings nicht von formation gesprochen, sondern von transformation. Jonny äussert sich kritisch zu Ausbildungen, welche Leute formieren – also in Form bringen möchten. Für ihn stehen gesellschaftliche und persönliche Transformation im Zentrum, nicht die Rettung einer Kirche. So ist CMS auf die Ausbildung von Pionierinnen und Pionieren fokussiert: «that don’t fit within the normal business of the church.» Mit diesem Denken sind sie eine spezifische Herausforderung für unterschiedliche Leitungsebenen innerhalb der Church of England. Sie sind eine Provokation für diejenigen, welche vorwiegend die Erhaltung traditioneller Strukturen sichern, oder Kirche durch Modelle und Strukturen entwickeln wollen. Doch gerade in ihrem provokativen Anderssein sind sie eine Bereicherung für die Gesamtkirche.

Gemeinsamkeiten zwischen unterschiedlichen Ausbildungsstätten werden da ersichtlich, wo das Thema auf Gott gelenkt wird. Denn überall begegne ich Menschen, die leidenschaftlich vom Reich Gottes, von ihrer Berufung, von Mission und Kirche sprechen und doch zu kritischer (Selbst-)Reflexion fähig sind. Sie alle sind davon überzeugt, dass Gott die Kirche und vor allem die Welt nicht aufgegeben hat. Zudem sind sie sich darin einig, dass bei aller Kunst der Curricula-Konstruktion die Leitung durch den Geist Gottes, persönliche und gemeinschaftliche Spiritualität und gegenseitige Ermutigung und Unterstützung die wichtigsten Elemente von Ausbildung und Kirchenentwicklung sind.

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